Das Reich der Verdammten von Jay Kristoff

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Wie ich gerade feststelle, ist es schon zwei Monate her, dass ich das Buch gelesen habe. Zwischenzeitlich habe ich 5 andere Bücher gelesen, weswegen ich etwas aus dem Gedächtnis schreiben muss. Die Empire of the Vampire bzw. Reich der Vampire Bücher sind jedoch eines meiner Highlights dieses Jahr. Ich versuche im Folgenden etwas mein Eindruck vom Buch zu schildern, ohne großartig zu spoilern.


Copyright Fischer Tor Verlag

Autor: Jay Kristoff

Verlag: Tor

Erschienen: 29. Mai 2024 (dt.)

Titel: Das Reich der Verdammten: A Tale of Pain and Hope

Original Titel: Empire of the Damned

Genres: Dark Fantasy, Horror, Vampire

Seitenanzahl: 1008

Preis: 28,00 € bei Amazon*, Thalia, vermutlich dem nächsten Buchladen um die Ecke, ~24,00 € (engl. Hardcover) bei Amazon*, Thalia, ~9,00 – 19,50 € (engl. Taschenbuch) bei Amazon*, Thalia

ISBN: 978-3-596-70042-4


Those hurt will hurt in kind.
Cruelty is an infection, spread from one victim to the next;
an avalanche rolling ever downhill and crashing worst upon those at the bottom of the pile.

Jay Kristoff – Empire of the Vampire

Worum geht es?

Das Reich der Verdammten setzt direkt an das Ende des ersten Buchs an. Unser charmanter Protagonist Gabriel hat einige Brücken verbrannt und die Sonne strahlt immer noch nicht in ursprünglicher Macht. Wie auch im Buch zuvor wird die Geschichte in der Vergangenheit und Gegenwart erzählt. Diesmal jedoch nicht auf drei Ebenen, sondern lediglich zwei. Das macht das Lesen etwas angenehmer.

Gabriels Reise ähnelt bis zu einem gewissen Punkt der Heldenreise, die wir im vorherigen Buch kennengelernt haben. Andere Konstellation und anderes Ziel, aber wieder auf einer heroischen Queste. Ab einem Punkt wechselt dies jedoch und wir lernen sehr viel mehr über die Welt, andere Gruppen und der Fokus wechselt auf eine andere Vampirblutlinie.

Im Laufe des Buchs lernen wir mehr über eine Figur, die uns im Reich der Vampire im späteren Teil des ersten Buchs vorgestellt wurde, und auch etwas über Gabriels Eltern kennen. Wie auch im vorherigen Buch treten im Laufe der Erzählung Wendungen auf und erlauben für Spekulationen über den weiteren Verlauf der Geschichte.

Worldbuilding

Natürlich ist der Löwenanteil im ersten Buch zum Worldbuilding passiert. Das zweite Buch ergänzt aber schön einige Aspekte, die zwar bislang genannt wurden, aber nicht ergründet. So werden die Dämmertänzer (?, engl.: Duskdancer) im ersten Buch als weitere Feinde von Gabriels Orden genannt, aber so richtig lernen wir erst in Reich der Verdammten mehr über diese Wesen. Während das Blut Chastain und Voss im ersten Buch eine prominentere Rolle spielen, legt das zweite Buch der Reihe einen Fokus auf das Blut Dyvok.

Erzählstil

Man kann dem ersten Buch als Kritik mitgeben, dass die Erzählstruktur mit der Kindheit von Gabriel, wenige Jahre zuvor und der Gegenwart etwas verwirrend sein kann. Ich persönlich hatte kein hartes Problem damit, aber sehe, dass es eine Hürde darstellen kann.

Im zweiten Teil der Reihe reduziert sich dies auf die jüngste Vergangenheit und die aktuelle Gegenwart. Die Zeit der Kindheit von Gabriel ist abgeschlossen und damit vereinfachen sich die Erzählebenen.

Was kann man für Rollenspiele hieraus entnehmen?

Neben den bereits in der Vorstellung von Reich der Vampire genannten Aspekte, die man für Rollenspiele übernehmen kann, gibt es mit den Wechselwandlern eine neue Interpretation wie Menschen mit tierischen Eigenschaften und Blut sich verwandeln können und wie langfristige Veränderungen dadurch zustande kommen.

Was mir auch für Rollenspiele im Kopf geblieben ist, ist die Beschreibung der Strukturen des Blut Dyvoks und ihrer Besetzung einer Zitadelle. Das bietet eine super Atmosphäre für einen Schauplatz in diesem Kontext. Aber auch besondere Figuren, die in klassischer Vampir-Manie eine Zweckgemeinschaft bilden, und so Spannungen innerhalb ihrer eigenen Sippe auch haben. Das Reich der Verdammten bietet hier exemplarisch schöne Inspiration für das eigene Szenario. Auch die Zitadelle und ihre Geschichte zahlen auf die Atmosphäre ein.

Meinung

Ich habe direkt nach Reich der Vampire mit Reich der Verdammten begonnen. Ich war total am Haken nach dem ersten Buch. Es ging in meinen Augen genauso stark weiter. Die Charaktere und ihre Beziehungen wurden vertieft und einige Fragen aus dem ersten Teil beantwortet. Aber es wäre langweilig, wenn alle Rätsel gelöst werden würden.

Ich mag Jay Kristoffs Plottwists. Manche sind gut zu erahnen, aber andere kommen einfach aus der Dunkelheit. Das geht soweit, dass das Feuer entfacht wird für das dritte Buch. Es zeichnen sich im zweiten Buch einige Dinge ab, die das Ende der Geschichte betreffen, aber in der Art und Weise wie Jay seine Geschichte erzählt, kann man sich nicht sicher sein. Was das Ganze sehr spannend gestaltet.

Weiterhin empfinde ich die Beschreibungen sehr inspirierend. Ich hatte immer gute Bilder vor dem geistigen Auge, als ich die Szenen des Buchs las. Dazu muss man sagen, dass man den doch sehr ungezügelten Schreibstil von Jay Kristoff akzeptieren oder gar mögen muss. Das Reich der Verdammten ist definitiv ein Buch, was unterhaltsam ist, wenn man das erste Buch mochte, aber nicht die Sache verbessert, wenn man das erste Buch nicht mochte.

Ich freue mich sehr auf das dritte Buch, um herauszufinden, wie der Schwarze Löwe gefangen genommen wurde und wie sich diese Gefangenschaft noch gestaltet.

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